Mithu Sanyal liest und diskutiert im Museum
Information der Veranstalter
Geraubte Geschichten? Schriftstellerische Blicke auf die Zeit des Kolonialismus
Lange hat die junge Bimala dem fremden Gast schweigend zugehört. Dann bricht es aus ihr heraus: „Ist nicht die Geschichte jedes Landes, sei es nun England, Frankreich, Deutschland oder Russland, die Geschichte von Diebstählen, die für das Vaterland begangen wurden“, empört sie sich: „Sie müssen für diese Diebstähle zahlen.“ Am Beispiel Bimalas zeigte der indische Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore bereits 1916 in seinem Roman Das Heim und die Welt die Auswirkungen des Kolonialismus, genauso wie mögliche Formen des Widerstandes. Auch westliche Autor:innen wie Nadine Gordimer und Doris Lessing hinterfragten schon früh in ihren Büchern das Recht europäischer Nationen, andere Länder zu ihren Kolonien zu machen. Welche Vorstellungen hatten sie für die Zeit nach der Kolonialisierung? Und wie lässt sich heute angemessen über die koloniale Vergangenheit Europas schreiben? Darüber spricht NDR Kultur-Redakteur Jan Ehlert mit der Autorin Mithu Sanyal, die in ihren Romanen Identitti und Antichristie so klug wie amüsant über komplexe Themen wie Identitätspolitik und Post-Kolonialismus schreibt.
Die Texte von Rabindranath Tagore, Elisabeth von Heyking, Theodor Fontane u.a. liest Schauspieler Prince Kuhlmann.
Informationen
Begrüßung: Stefanie Jaschke-Lohse, Programmleiterin Kunst und Kultur bei der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS
Im Gespräch: Jan Ehlert, NDR Kultur-Redakteur, und Mithu Sanyal, Schriftstellerin
Lesung: Prince Kuhlmann, Schauspieler
Tickets: 10 Euro / ermäßigt 8 Euro (exkl. Ausstellungseintritt)
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