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Information der Veranstalter

Gala des Scheiterns: Die Premiere der Festival-Reihe bei der Rocko Schamoni und seine Gäste ihr Scheitern mit dem Publikum teilen

mit Rocko Schamoni, Joachim Meyerhoff und Charlotte Brandi

Alle reden selbstoptimiert immer nur über das eigene Gelingen – nie über Versagen und Scheitern. Kann das in Zeiten, in denen ein muskulär motivierter Heroismus neue Triumphe feiert, so bleiben? Nein! Rocko Schamoni bricht das Tabu und lädt zu einer Gala des Scheiterns ein.

Je nach Anlass, Lust und Laune gibt’s abgelaufene Salzstangen, Käsekräcker mit Gürkchen, flauen Sekt oder Selters – vor allem aber von Rocko Schamoni eingeladene Gäste: Für sie rollt er mit Glitzer und Glamour seinen abgeranzten roten Teppich aus – „Dinner for one“ lässt grüßen. Ein Catwalk über Straucheln und Scheitern mit erfolgreich Gestrauchelten und erfolgreich Gescheiterten, in aller Komik und Tragik.

Jeweils eine Autorin und ein Autor erzählen von ihrem ganz persönlichen Scheitern, lesen und erzählen von Abgelehntem, Durchgefallenem, Zurückgezogenem, von Peinlichkeiten und Unmöglichkeiten, von Scham und Schande, von Mut und Dunkelzonen voller künstlerischer Zweifel. Sie geben einen Einblick in ihre persönliche Werkstatt und bisher völlig unbekannte Seiten ihrer Arbeit – Seiten, die nie Buch geworden sind…

Was ist, wenn aus win-win ein dauerhaftes lose-lose wird? Man wird zum Versager. Wie überlebt man das? Z. B. mit Selbstbezichtigungen: „Ja! Ich bin ein Versager!“ Oder man sucht den tröstenden Ausweg der Selbstüberhöhung und erklärt sich kurzerhand zum Genie – „zu früh gekommen“ und deswegen „aus der Zeit gefallen“: „Ja, ich bin ein Verkannter!“

Trost spendend in dem Desaster können z. B. auch andere Spezialisten des Scheiterns sein. Von Buster Keaton bis Charlie Chaplin oder David Foster Wallace, der seinen Roman „Der bleiche König“ nie zu Ende geschrieben hat – ihre Zahl ist riesig. Einer der größten Spezialisten für Scheitern und Gescheiterte aber war Samuel Beckett: „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“

Ist Scheitern also auch eine Chance zum Überleben? Ist es als Teil einer nicht-heroischen Lebenskunst zu Unrecht geschmäht? Die Leser lieben die Erzählungen über das Scheitern jedenfalls mindestens so sehr wie Happy Endings oder die guten alten Helden. Warum wohl?

Gäste von Rockos erster Gala des Scheiterns sind beim Harbour Front Literaturfestival 2025 der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff und die Autorin und Musikerin Charlotte Brandi.

Und weil Rocko Schamoni noch viele weitere Künstlerinnen und Künstler kennt, die er anfragen möchte, ihr Scheitern mit dem Publikum zu teilen, ist dies der Beginn einer mindestens dreijährigen Reihe beim Harbour Front Literaturfestival. Wer weiß: Vielleicht findet durch diese Veranstaltungsreihe doch noch manches bisher Verkanntes seinen Weg zwischen zwei Buchdeckel? Nobody knows…

Joachim Lux, Ideengeber für das neue Format, wünscht der Gala des Scheiterns großes Gelingen!

Über Rocko Schamoni:

Rocko Schamoni, geboren 1966 in Kiel, ist ein deutscher Musiker, Schriftsteller, Schauspieler und Clubbetreiber. Unter seinem bürgerlichen Namen Tobias Albrecht bekannt, veröffentlichte er seit 1987 zahlreiche Alben und Romane. Sein autobiografischer Roman Dorfpunks wurde ein Bestseller und verfilmt. Schamoni ist Mitbegründer des legendären Golden Pudel Clubs in Hamburg und Mitglied des Künstlerkollektivs Studio Braun.

Über Joachim Meyerhoff:

Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg, ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Er war langjähriges Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und ist seit 2019 an der Berliner Schaubühne tätig. Mit seiner sechsteiligen autobiografischen Romanreihe Alle Toten fliegen hoch wurde er auch als Autor bekannt.

Über Charlotte Brandi:

Charlotte Brandi, geboren 1985 in Herdecke, ist eine deutsche Musikerin und Autorin. Bekannt wurde sie als Teil des Duos Me and My Drummer, bevor sie ihre Solokarriere startete. 2025 veröffentlichte sie ihren Debütroman Fischtage, der die Geschichte der sechzehnjährigen Ella erzählt, die sich mit einem singenden Plastikfisch auf die Suche nach ihrem verschwundenen Bruder begibt.

Hinweis

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