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Mit Korb und Lupe: Pilze sammeln in Hamburg

Der Herbst ist da und mit ihm beginnt die Saison: die perfekte Zeit zum Pilze sammeln in Hamburg! Ob Steinpilze, Pfifferlinge oder Maronenröhrlinge – jetzt sprießen sie überall. Aber Vorsicht: Nur pflücken, was du sicher kennst, denn es gibt auch giftige Doppelgänger.

Mit wachen Augen auf Sporensuche im Sachsenwald

Hohe Bäume im Sachsenwald
Mediaserver Hamburg / André Reuter PhotographyÖffnet ein neues Browser-Tab

Knackende Äste, raschelndes Laub und dann der Fund: ein Pfifferling lugt zwischen Moos und Blättern hervor. Der Sachsenwald östlich von Hamburg ist mit knapp 70 Quadratkilometern das größte Waldgebiet Schleswig-Holsteins und eine Fundgrube für Pilzfans. Schwarze Au und Bille durchziehen die hügelige Landschaft und versorgen sie mit Feuchtigkeit und Mineralien, deren Talabschnitte heute unter Naturschutz stehen. Perfekter Pilzboden sozusagen. Unter Fichten und Lärchen findest du Pfifferlinge, Eichenrotkappen und Steinpilze. Doch wer mit vollem Korb nach Hause gehen will, braucht Geduld: Der Sachsenwald ist riesig, Fundstellen sind hart erkämpft und erfahrene Sammler:innen behalten ihre Geheimtipps gern für sich.

Info: SachsenwaldÖffnet ein neues Browser-Tab, Baumweg, 21521 Aumühle

Sichere dir eine Portion Austernseitlinge im Niendorfer Gehege

Austernseitlinge auf einem Felsen
Unsplash / Victor BiraiÖffnet ein neues Browser-Tab

Das Niendorfer Gehege in Eimsbüttel ist mit rund 150 Hektar das größte Waldgebiet der Umgebung und ein bekannter Pilz-Hotspot. Unter 200 Jahre alten Buchen, Eichen und Eschen gedeihen viele Speisepilze, besonders Austernseitlinge lassen sich hier finden. Sammler:innen pflücken den beliebten Winterpilz meist in dichten Büscheln an Totholz von Laubbäumen, vor allem an Stämmen von Buchen. Du erkennst ihn an seinen weißen Lamellen, dem muschelförmigen Hut und der hellbeige bis braunen Farbe. Zum Verwechseln ähnlich sieht er dem gelbstieligen Muschelseitling, der ebenfalls an Holz wächst, aber Magen-Darm-Bxeschwerden verursachen kann. Neben den 15 Kilometer langen Wanderwegen ist das Wildgehege in der Mitte des Waldes die perfekte Pause, bevor es weiter auf Pilzpirsch geht.

Info: Niendorfer GehegeÖffnet ein neues Browser-Tab, 22453 Hamburg

Pilze sammeln und Gassi gehen im Tangstedter Forst

Einzelner Butterpilz
Unsplash / Alex SkobeÖffnet ein neues Browser-Tab

Nördlich von Norderstedt versteckt sich im Tangstedter Forst ein Paradies für Glückspilze und Vierbeiner gleichermaßen. Während dein Hund auf dem 1,2 Hektar großen, umzäunten Tummelplatz herumtobt, begibst du dich auf Pilzjagd: Den Blick nach unten gerichtet scannst du den Waldboden nach essbaren Maronenröhrlingen und Steinpilzen ab, vielleicht entdeckst du duftende Butterpilze auf dem Sandboden unter Kiefern. Sein schleimig glänzender Hut hebt sich von den zitronengelben Röhren ab und erinnert an die Marzipanpilze auf den Torten deiner Oma. Bestimmt bist du ihm schon mal in einem Park begegnet, denn Butterpilze wachsen auch auf grasbewachsenen Randstreifen von Waldwegen, auf Wiesen oder in alten Kiesgruben. Außerhalb des Auslaufes gilt strikte Leinenpflicht im Tangstedter Forst. So haben nicht nur die Waldtiere ihre Ruhe, sondern auch Reiter:innen und ihre Pferde, die die Wege nutzen.

Info: Tangstedter ForstÖffnet ein neues Browser-Tab, Glashütter Weg 115, 22889 Tangstedt

Versuche dein Pilzglück im Volksdorfer Wald

Ein Paar beim Pilze sammeln in Hamburg
Mediaserver Hamburg / Christian BrandesÖffnet ein neues Browser-Tab

Hat es in der Nacht geschüttet und der Waldboden ist feucht, sind die Bedingungen zum Pilze sammeln im Volksdorfer Wald ideal. Auf 92 Hektar Mischwald, geprägt von alten Buchen und durchzogen von kleinen Bächen wie dem Diekkampgraben, verstecken sich so manche Köstlichkeiten: Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge sprießen bis weit in den Herbst hinein. Suche am besten nach Lichtungen, Wegrändern und dem Bereich am Trauf von Bäumen, wo die Feuchtigkeit besser gehalten wird. Viele Wege sind gut zugänglich, sodass dein Körbchen oft schneller gefüllt ist, als du „Pfifferling“ sagen kannst. Neben anderen Spaziergänger:innen werden die Rehe, die durch das Unterholz ziehen, zu einer heimlichen Konkurrenz: Wer schneller ist, entscheidet sich im Volksdorfer Wald.

Info: Volksdorfer WaldÖffnet ein neues Browser-Tab, Meiendorfer Weg, 22359 Hamburg

Fungi-Fundorte gibt’s im Segeberger Forst

Maronenröhrling im Moos
Unsplash / James WainscoatÖffnet ein neues Browser-Tab

Mit über 4.000 Hektar ist der Segeberger Staatsforst das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet Schleswig-Holsteins und ein Goldtopf zum Pilze sammeln in Hamburg. Früher wurden große Flächen des Waldes abgeholzt, heute prägen dichte Wälder das Bild, während das Naturschutzgebiet Barker Heide ein Stück ursprünglicher Heidelandschaft bewahrt. Unter Fichten, Kiefern, Lärchen, Buchen und Eichen wachsen viele der Vitamin D liefernden Leckerbissen, wie Steinpilze und Maronenröhrlinge. Besonders Maronen sind für unerfahrene Pilzfreund:innen perfekt: Ihr kastanienbrauner Hut und ihr typischer Standort auf moosigen Flächen machen sie leicht zu erkennen. Unter Pilzen mit weißen Lamellen dagegen finden sich viele giftige Arten.

Info: Segeberger ForstÖffnet ein neues Browser-Tab, Alter Barker Weg, 23812 Wahlstedt

Pfifferlings-Perfektion beim Pilze sammeln im Hamburger Klövensteen

Pfifferlinge auf Rindenmulch im Wald
Unsplash / 709amÖffnet ein neues Browser-Tab

Schnapp dir den Weidenkorb, denn im Klövensteen hast du gute Chancen auf eine pralle Pilzbeute. Nach schwülen Tagen wird der Wald zum Buffet: Steinpilze, Maronen und Birkenpilze blitzen im Moos auf, manchmal leuchten sogar frische Pfifferlinge in kräftigem Gelb. Charakteristisch sind die gegabelten Leisten, die Trichterform und sein aprikosenartiger Duft. Eine eher orange Farbe deutet auf den nicht giftigen, aber schwer verdaulichen falschen Pfifferling hin. Der Klövensteen befindet sich im Westen Hamburgs, zwischen Rissen und Sülldorf, mit einem 513 Hektar großen Mischwaldgebiet. Nach der Pilzjagd kannst du durchs größte Reitwegenetz Hamburgs spazieren oder einen Abstecher ins Wildgehege machen. Dort beobachtest du Uhus, Frettchen, Nerze, Wildschweine, Mufflons und gleich mehrere Hirscharten, wie Dam-, Sika- und Rothirsche.

Info: KlövensteenÖffnet ein neues Browser-Tab, 22559 Altona

Finde die Fette Henne in den Harburger Bergen

Krause Glucke auf dem Waldboden
Unspash / Jacek UrbanskiÖffnet ein neues Browser-Tab

Südlich der Elbe warten die Alpen Hamburgs: die Harburger Berge. Du wanderst über breite Forstwege und verwunschene Pfade, mal steil bergauf, mal durch enge Täler hinunter. Unter Fichten und Kiefern wachsen viele beliebte Speisepilze, zum Beispiel Steinpilze, Pfifferlinge und Maronen. Mit etwas Glück entdeckst du am Stammgrund einer Kiefer eine Besonderheit: die Krause Glucke, auch bekannt als Fette Henne. Mit ihrem blumenkohlartigen, gelblich-braunen Fruchtkörper bringt sie es manchmal auf stolze 40 Zentimeter Breite und mehrere Kilo Gewicht. Am besten schneidest du sie vorsichtig mit einem scharfen Messer ab, den Standort markierst du auf deiner Pilzkarte: Auch im nächsten Jahr kann hier wieder eine Krause Glucke entstehen.

Info: Harburger BergeÖffnet ein neues Browser-Tab, Stadtscheide, 21075 Hamburg

Pilze sammeln in Hamburg wie ein Profi: Ab in den Eißendorfer Forst!

Verschiedene Speisepilze in einem Korb
Unsplash / Tatiana TochilovaÖffnet ein neues Browser-Tab

Wer einen Pilz finden will, muss sein Terrain kennen. Auch im Eißendorfer Forst lohnt es sich, aufmerksam die Bäume anzuschauen. Auf dem sandigen Boden der Geest, einer typischen nordwestdeutschen Altmoränenlandschaft aus der Saale-Eiszeit, gedeihen Maronen-Röhrlinge unter Buchen, während Steinpilze häufig in der Nähe von Eichen und Kiefern wachsen. Pfifferlinge verstecken sich gerne unter Buchen und Fichten, und den Hallimasch findest du oft an alten Baumstümpfen oder an abgestorbenem Holz. Stockschwämmchen lieben ebenfalls die nährstoffreichen Stellen an liegenden Stämmen. Im Stuck liegt auch ein Feuchtbiotop. Zusätzlich wurden sechs neue Ausweichgewässer angelegt, wo du Amphibien wie Erdkröten, Molche oder Grasfrösche entdeckst.

Info: Amphibienwald | Eißendorfer ForstÖffnet ein neues Browser-Tab, 21077 Hamburg

Sammle dein Abendessen im Forst Rosengarten

Roter Pilz im Laub
Unsplash / Patti BlackÖffnet ein neues Browser-Tab

Vor allem Steinpilze, Pfifferlinge und Maronen lieben die Bedingungen im Forst Rosengarten mitten in den Harburger Bergen – verlockende Kandidaten für die nächste Pilzpfanne. Die schattigen Baumkronen der Buchen machen den Mischwald nördlich von Buchholz zu einem idealen Revier, auch Rotfußröhrlinge schießen von Juli bis November aus dem moosigen Waldboden. An seiner Hutunterseite befinden sich keine Lamellen, sondern eine schwammartige Röhrenschicht, die sich bei Berührung blau verfärbt. Doch nur ein geschultes Auge kann ihn vom giftigen Satans-Röhrling oder dem Schönfußröhrling unterscheiden. Im Zweifel gilt: Entweder einen Pilzsachverständigen fragen oder den Pilz lieber stehen lassen. Die gute Erreichbarkeit des Forsts macht das Sammeln besonders praktisch. Vom Hamburger Hauptbahnhof bringt dich der Metronom in rund 20 Minuten nach Klecken, auch mit dem Auto bist du durch die Nähe zur A1 und A7 schnell vor Ort.

Info: RosengartenÖffnet ein neues Browser-Tab, 21224 Harburg

In der Lüneburger Heide erweiterst du dein Pilzwissen

Lüneburger Heide im Sonnenuntergang
Mediaserver Hamburg / Christian BrandesÖffnet ein neues Browser-Tab

Die Lüneburger Heide, bereits im Nordosten von Niedersachsen gelegen, ist nicht unbedingt zum Pilze sammeln in Hamburg bekannt, denn in den geschützten Bereichen ist es streng verboten. Zum Glück gibt es viele geführte TourenÖffnet ein neues Browser-Tab, bei denen du mit Expert:innen auf Entdeckungstour gehst. Vor allem die Wälder in der Südheide sind eine gute Alternative zu den Naturschutzgebieten: Entlang der Nadel- und Eichenbäume säumen Heidelbeer- und Preiselbeersträucher die Lichtungen, die Besenheide leuchtet am Wegesrand. Mit Lupe in der Hand durchkämmst du den moosigen Boden nach Maronen, Steinpilzen, Fichten-Reizkern, Goldröhrlingen, Birkenpilzen und Parasolpilzen. Gleichzeitig lernst du die Unterschiede zwischen essbar und giftig und erfährst nebenbei von ihren Baumpartnern und Heilkräften.

Info: Landhotel HelmsÖffnet ein neues Browser-Tab, Altensalzkoth 7, 29303 Bergen

Herbst ist nicht nur Pilzsaison, auch die Äpfel sind reif zum Pflücken. Wo das in Hamburg am besten geht, erfährst du hier.