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Bässe & Beats: Hamburgs Techno-Clubs

Tanzen, bis es draußen hell ist, ein vibrierender Bass und dabei alles andere vergessen. Techno feiern bedeutet für viele einen Moment völliger Freiheit. Ob Minimal, Hardcore oder melodischer House – Techno Clubs in Hamburg sind so verschieden und wandelbar wie das Genre.

Tagelange Raves im Südpol tauen selbst norddeutsche Herzen auf

Blick von oben auf den Außenbereich des Südpols
Juha Hansen / Spektral3000Öffnet ein neues Browser-Tab

Freitags um Mitternacht beginnt die 48-stündige Expedition Südpol, bei der die Beats den Frost auftauen. Der Startpunkt liegt versteckt zwischen Bürokomplexen am Billekanal in Hammerbrook, umgeben von Recyclinghöfen, Autohäusern und Werkstätten. Einst eine Wasserwerk-Ruine, ist der Hamburger Club heute Schauplatz regelmäßiger Musik- und Kulturveranstaltungen: Kinoabende, Lesungen und vor allem legendäre Technopartys, die mehrere Tage dauern. Dann verschwimmen Samstag und Sonntag, Innenraum und Außenraum, oberer und unterer Floor. Nachtschwärmer:innen mit Ausdauer tanzen durch, andere kommen sonntagmorgens dazu. Um dich komplett der Reise hinzugeben, heißt es vorher: Kamera mit dem gelben Smiley-Sticker bekleben, Fotos und Videos sind hier verboten.

Info: SüdpolÖffnet ein neues Browser-Tab, Süderstraße 112, 20537 Hamburg

Schwitzige Uptempo-Nächte verbringst du im Tunnel

Event im Tunnel
Tunnel Hamburg

Tief verwurzelt in St. Pauli ist der Tunnel Club seit den 90ern Synonym für harte Beats und schnelle Raves. Angefangen hat alles mit illegalen Partys von Gründer Georg Roll in den Katakomben und einem alten Nachtclub auf der Großen Freiheit. Von dort entwickelte sich der Hamburger Club schnell zur angesagtesten Hardtrance- und Techno-Adresse. Ob im Ex-Hippodrom direkt gegenüber dem Star-Club, in einer alten Mercedes-Werkstatt am „Trichter“ oder in den Kellern des Café Keese – der Tunnel hat schon viele DJ Pulte bespielt. Heute finden Special Events im Bunker an der Großen Freiheit und im Docks statt, wo Techno-Fans aus aller Welt zusammenkommen, um im Strobo-Gewitter der Neonlichter zu shufflen. Bei unerbittlichen Beats ab 150 BPM und dunklen Synthesizer-Sounds bleibt keine Stirn trocken.

Info: Tunnel Club HamburgÖffnet ein neues Browser-Tab, Große Freiheit 36, 20359 Hamburg

Im Uebel & Gefährlich bist du dem Techno-Himmel noch näher

Wendeltreppe im Bunker
Uebel & Gefährlich

Wohl keine Location eignet sich besser für Nächte fernab der Schwerkraft als der Feldstraßenbunker auf dem Heiligengeistfeld: Hoch über der Stadt, im vierten Geschoss des ehemaligen Nazibunkers befindet sich das Uebel & Gefährlich. Schon die Fahrt in dem engen Aufzug oder die lange Wendeltreppe stimmen dich auf die Stimmung ein, bevor der Bass hinter den dicken Betonmauern umso stärker vibriert. Der Hamburger Club ist aufgeteilt in den großen Ballsaal und das kleinere Turmzimmer, wo bis zu 1000 Technofans zusammen abzappeln. Längst bekannt als feste Größe im Nachtleben, erlebst du hier gefährlich gute Sounds und üblen Techno von DJs aus der ganzen Welt. Neben elektronischer Musik finden regelmäßige Lesungen, Science Slams und Konzerte statt, vor allem aus der Rock-, Indie- und Alternative-Szene.

Info: Uebel & GefährlichÖffnet ein neues Browser-Tab, Feldstraße 66, 20359 Hamburg

Im Hamburger Club Fundbureau verlierst du dich im roten Nebel

Roter Nebel mit Neonröhren im Fundbureau
Fundbureau / FacebookÖffnet ein neues Browser-Tab

Ein kleiner, aber familiärer Technokeller ist das Fundbureau, das seit 1998 besteht. Wegen des geplanten Abrisses der alten Sternbrücke musste der Hamburger Club sein Zuhause verlassen. Seit 2024 befindet er sich in den Deichtorkasematten neben den Deichtorhallen, wo freitags und samstags wechselnde DJs auflegen. Mal globaler Trance, mal 90er House oder Oldies-Trash-Night – informiere dich am besten vorher, wer heute auf dem Line-up steht. Auch wenn die neue Location mit 300 Quadratmetern rund 50 Quadratmeter kleiner ist, bleibt der Industrie-Vibe derselbe: Stahlrohre an der Gewölbedecke, rotes Neonlicht im dampfenden Nebel, nikotinschwadige Luft hinter den Backsteinmauern. Du hast die Wahl zwischen zwei Floors, wo tagsüber auch Konzerte oder Ausstellungen stattfinden.

Info: FundbureauÖffnet ein neues Browser-Tab, Altländer Str. 11, 20095 Hamburg

Lieber Lichterketten statt Stroboskop? Ab zum Golden Pudel Club!

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Erst abgebrannt, dann die drohende Zwangsversteigerung und Gentrifizierung: Der Golden Pudel Club hat eine bewegte Geschichte. Doch massive Proteste retteten das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Haus. Ursprünglich ein altes Schmugglergefängnis zählt der Pudel als international bekannter Club, der in der alternativen Szene für seine experimentelle elektronische Musik beliebt ist. Über eine lange Treppe gelangst du hinunter zur überdachten Terrasse, ein Papierzettel verkündet den Eintrittspreis und den DJ. Drinnen erwartet dich ein rot ausgeleuchteter Raum von 35 Quadratmetern, in dem die Luft manchmal knapp wird: holzvertäfelte Wände, ein paar Lautsprecher an der Decke, bunte Lichterketten als einzige Lichtquellen. Wer sich hierher verirrt, bekommt in dem kleinen Holzhaus mit Schrägdach Techno um die Ohren gehauen, dass es nur so brummt.

Info: Golden Pudel ClubÖffnet ein neues Browser-Tab, St. Pauli Fischmarkt 27, 20359 Hamburg

Im Baalsaal sind Techno-House und Latin-Rhythmen deine Religion

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Der moderne Techno-Tempel unter der Reeperbahn heißt Baalsaal, der seinen Namen dem Gott der Fruchtbarkeit verdankt. Zwischen antiken Uhren, Chesterfield-Möbel und goldgerahmten Gemälde beginnt nach Mitternacht die Zeremonie – das DJ-Pult wird zum Altar, die Bässe zur Predigt. Beim Raven zu House und Latino ist die Musik dein Tor in ein neues Bewusstsein. Besonders die regelmäßigen Kinky-Partys machen aus Techno ein Ritual, bei dem sich bis zu 150 Personen im gemeinsamen Beat finden. Und wenn auf St. Pauli die Sonne wieder aufgeht, hallt in Lima die Musik nach: Vor kurzem eröffnete der Baalsaal den ersten deutschen Club in Südamerika als Ort des kulturellen Austauschs.

Info: BaalsaalÖffnet ein neues Browser-Tab, Reeperbahn 25, 20359 Hamburg

Für fette Open-Airs mit Strandfeeling geht’s ins Edelfettwerk

Techno-Event im Edelfettwerk
EDELFETTWERK Entertainment GmbH & Co. KG

Auf dem 6000 Quadratmeter großen Gelände im Edelfettwerk kannst du dich schnell mal verlaufen. Früher war hier eine Fabrik für Edelfette. Die massiven Stahlpfeiler und hohen Betonwände des großen Saals erinnern noch an die industrielle Vergangenheit, wo heute wechselnde Parties von Goa über Psytrance bis Reggaeton stattfinden. Wer es kompakter mag, wechselt ins Labor. Neonlichter und die moderne Ausstattung kontrastieren mit dem rohen Charme des Saals. Um kurz Luft zu schnappen, geht es hinaus zum Beach Club, der zwischen den beiden Gebäuden liegt. Im Sommer warten hier Sand, Palmen und Holzliegen. Direkt dahinter öffnet sich der Backyard: eine große Betonfläche mit erhöhter Bühne, die sich im Sommer bei Open-Air-Raves in ein vibrierendes Festivalgelände verwandelt.

Info: Edelfettwerk Entertainment GmbH & Co. KGÖffnet ein neues Browser-Tab, Schnackenburgallee 202, 22525 Hamburg

Im Hamburger Club Hafenklang fühlen sich Punk- und Undergroundfans wohl

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Im Hafenklang triffst du Menschen, die lieber Bier als Aperol trinken und zu Musik tanzen, die nicht im Radio läuft. Schon in den 70ern war der Club an der Elbe ein Künstlertreff, damals entstand hier auch Hamburgs erstes 24-Spur-Studio. In dem ehemaligen Stallgebäude für Straßenbahnpferde finden heute bis zu 440 Menschen Platz. Fast täglich wechseln Konzerte und Partys, ergänzt durch Specials wie Bingo-Abende, Lesungen, Wrestling, Filmabende oder Flohmärkte. Die vertäfelten Wände tragen die Spuren der vorbeikommenden Menschen, Graffitis, Aufkleber und Tackerlöcher alter Plakate. Das Programm reicht von Punk, Ska, Rock und Metal über Reggae, Hip-Hop, Dub und Dancehall bis hin zu Elektronik. Für intime Shows oder den Punkerstammtisch gibt’s im Obergeschoss den Goldenen Salon mit kleiner Bühne.

Info: HafenklangÖffnet ein neues Browser-Tab, Große Elbstraße 84, 22767 Hamburg

Im Bahnhof Pauli feierst du als gäbe es keine Endstation

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Hinter der verspiegelten Medienfassade des Klubhaus St. Pauli verbirgt sich im Untergeschoss ein Hamburger Club im Stil einer U-Bahnstation: der Bahnhof Pauli. Ein gefliester DJ-Pult, Ventilatoren an den Wänden, Neonröhren an der Decke und Absperrzäune am Eingang sorgen für ein Underground-Ambiente abseits des Trubels an der Reeperbahn. Auf rund 400 Quadratmetern beginnt die Reise in eine Parallelwelt, wo DJs aus verschiedenen Genres die Geschwindigkeit bestimmen. Um die Tanzfläche in der Mitte sind höhere Podeste mit kleinen Treppenstufen gebaut. Wenn du mal kurz durchatmen willst, sind die Sofas oder die Bar an der linken Seite deine Zwischenstation. Die hohen Hocker sind schnell beiseite geschoben, sobald Moshpits entstehen. Neben Technoparties ist der Bahnhof Pauli eine Location für Comedy, Open-Stage-Abende und Konzerte, vor allem aus der Rock- und Alternativeszene.

Info: Bahnhof PauliÖffnet ein neues Browser-Tab, Spielbudenpl. 21-22, 20359 Hamburg

Hamburger Club unter den Gleisen: Grooviger House läuft in der Beat Boutique

Leere Tanzfläche in der Beat Boutique
Michael SölleÖffnet ein neues Browser-Tab

Mit dem Abriss der Sternbrücke musste nicht nur das Fundbureau, sondern auch die Beat Boutique umziehen, die sich nun ebenfalls neben den Deichtorhallen befindet. In dem kleinen Technoschuppen bestimmt hauptsächlich House den Sound, aber auch andere Facetten elektronischer Musik kommen nicht zu kurz. Die Betreiber Marco Francke und Jurij Klauss übernahmen den Hamburger Techno Club 2016, der Platz für bis zu 200 Personen misst. Dicht am DJ-Pult fühlt sich eine Nacht in der Beat Boutique an wie eine eskalierende WG-Party, wenn spät in der Nacht das Wasser von der Decke tropft. Die soundgewaltige Anlage lockt auch DJs ans Pult, die eigentlich größere Floors gewöhnt sind. Was nicht bedeutet, dass hier nicht auch mal vielversprechende Newcomer:innen an die Regler dürfen.

Info: Beat Boutique, Altländer Str. 12, 20095 Hamburg