Von Null auf Rückenwind: Fahrradtouren in Hamburg
Bist du auch auf den Fahrradtrend aufgesprungen, ausgestattet mit schneller Brille und gepolsterten Shorts, aber hast noch keine Ahnung, wohin die Fahrt gehen soll? Dann lass dich von diesen Fahrradtouren in Hamburg inspirieren – egal, ob dein Bike teurer war als die Monatsmiete oder du mit dem rostigen Zweitrad mal raus aus der Stadt willst. Vom Sattel entdeckst du Hamburg am besten, und das ohne große Steigungen und viele Ampeln.
Bauernhofidylle und Landhausromantik in den blühenden Marschlanden

Die Stadt ist dir zu laut, der Asphalt zu grau, und eigentlich träumst du vom Landleben? Dann schnapp dir deine Picknickdecke und radele vom Entenwerder Elbpark Richtung Süden in die idyllischen Vier- und Marschlande. Endlose Obst- und Gemüsegärten, Fachwerkhäuser und Dorfkirchen lassen dein Herz höher schlagen. Das Wasser hast du immer im Blick, denn gleich drei Flüsse durchziehen die leuchtenden Rapsfelder: die Elbe, Dove-Elbe und Bille. Auf dem Erdbeerfest im Freilichtmuseum Rieck Haus siehst du Trachten und hörst ein bisschen Plattdeutsch. Dein Ziel ist der südöstlichste Zipfel Hamburgs und das angeblich kleinste Restaurant der Welt: das Pegelhäuschen am Zollenspieker Fährhaus. Ursprünglich 1880 zur Messung des Wasserstandes der Elbe erbaut, sitzt du in einem kleinen Holzhaus auf Stegen. Verlässt du wehmütig diesen Ort, bringt dich im Sommer die Autofähre rüber auf die andere Elbseite nach Hoopte.
Info: Altes Zollenspieker FährhausÖffnet ein neues Browser-Tab, Zollenspieker-Hauptdeich 141, 21037 Hamburg
Radtour in Hamburg für Faule: Viel Sightseeing in wenig Kilometern

Radfahren in Hamburg ist eigentlich nicht so dein Ding, aber dein Hollandrad staubt im Keller ein? Bei einer Runde um die Außenalster musst du weder schwitzen noch Anstiege fürchten: Vom Hauptbahnhof cruist du ans Alsterufer, wo mit der Schwanenwikbrücke und dem Kultkiosk Alsterperle erste Fotospots warten. Über die Feenteich- und Krugkoppelbrücke bekommst du noch mehr Postkartenblicke auf die Silhouette des Jungfernstiegs mit der Alsterfontäne. Vorsicht im schicken Eppendorf, hier herrscht Leben auf der Straße. Mit dem Geruch von Kaffee in der Nase geht’s den Leinpfad entlang, vorbei an Trauerweiden und eleganten Jugendstilfassaden. Dort lädt der Isemarkt unter der U-Bahn-Trasse zu einem Einkaufsbummel ein. Schnell eine Auster geschlürft, radelst du auf dem breiten Uferweg an Wasservögeln, Schilfrändern und weißen Holzstühlen vorbei. Ein letzter Stopp lohnt sich an der Kennedybrücke, wo du mit Blick auf die Lombardsbrücke und die dahinterliegende Binnenalster erneut die Kamera zückst – nach rund 1,5 Stunden bist du schon zurück.
Info: IsemarktÖffnet ein neues Browser-Tab, Isestraße 1-73, 20144 Hamburg
Der Klassiker unter den Radtouren in Hamburg: Apfelparadies im Alten Land

Deine Radtour in Hamburg startet direkt am Wasser, denn von Blankenese aus setzt du mit der Fähre nach Cranz über. Schon die Überfahrt ist mit Blick auf die Villen am Hang, das Sperrwerk Neuenfelde und den Hafen ein Highlight. In Cranz schwingst du dich wieder in den Sattel und düst ins größte Obstanbaugebiet Nordeuropas. Über 100 Kilometer Haupt- und Nebenflussdeiche bieten die perfekten Strecken, mit Rückenwind fühlt sich Fahrradfahren dann an wie Fliegen. Vorbei an Apfelplantagen, Fachwerkhäusern und kleinen Hofläden gelangst du nach Jork. Hier kannst du die historische Mühle besuchen, im Gartencafé ein Stück Kuchen essen oder frisches Obst kaufen. Wenn du den Rückweg antrittst, geht’s auf der Fähre 62 über Finkenwerder zurück – mit dem wohl schönsten Finale: einem Biss in den gepflückten Apfel bei der Überfahrt in den Sonnenuntergang.
Info: Herzapfelhof Lühs,Öffnet ein neues Browser-Tab Osterjork 102, 21635 Jork
Tour de France für Trekkingfans? Die große Heidetour bringt dich zum Strampeln

Wer schon Sattel-Erfahrung hat, kommt bei der Großen Heidetour auf seine Kosten. Die rund 40 Kilometer lange Rundstrecke durch den Naturpark Südheide ist ideal für alle, die gerne über sandige Wald- und Feldwege radeln – perfekt für Trekkingräder oder Mountainbikes, nix für schmale Rennradreifen. Los geht’s am Heidepanoramaweg, von dort schlängelt sich die Route durch charmante Dörfer wie Lutterloh mit seinem historischen Treppenspeicher. Unterwegs erwarten dich die weiten Flächen der Misselhorner Heide und der Fachwerkort Weesen. Am nördlichsten Punkt der Tour erreichst du den Wacholderwald, Norddeutschlands größten Bestand uralter Sträucher. Stillgelegte Kieselgur-Gruben haben sich hier zu romantischen Waldseen verwandelt. Zum Abschluss leuchtet das lilafarbene Paradies der Lüneburger Heide, die du nur schwer verfehlen kannst.
Info: Schwindebecker HeideÖffnet ein neues Browser-Tab, 21388 Soderstorf
Immer geradeaus bei der Radtour zu Hamburgs Titanic

Der Elberadweg führt dich zu einem Sandstrand, wie man ihn sonst nur an der Nordsee findet. Vorbei am Altonaer Balkon, Fischmarkt und Museumshafen von Övelgönne geht es weiter geradeaus in Hamburgs Westen. Statt dich mit der Menschenmenge am Elbstrand herumzuschlagen, saust du am Falkensteiner Ufer entlang zu Hamburgs letztem Naturstrand: dem Wittenbergener Strand. Unter dem Blätterdach der alten Ahornbäume breitest du dein Handtuch aus und genießt den Blick auf den rot-weiß-gestreiften Leuchtturm. Grillen ist in dem Naturschutzgebiet ausdrücklich erlaubt, für die Glut steht ein Betonbehälter bereit. Plane auch ein bisschen Zeit für die Besichtigung der alten Schiffswracks am Strand ein: Während die hölzerne Polstjernan seit 1926 als Wellenbrecher vor Blankenese liegt, erinnert das halbierte Heck der Uwe, auch Hamburgs Titanic genannt, an die Kollision von 1975. Parkmöglichkeiten sind in der Nähe des Strandes begrenzt und oft kostenpflichtig, daher lohnt sich diese Fahrradtour in Hamburg doppelt.
Info: Elbstrand Wittenbergen, Rissener Ufer 27, 22559 Hamburg
Radeln auf alten Gleisen bei der Geschichtstour in Bad Oldesloe

Schnapp dir dein Rennrad und folge den alten Bahntrassen rund um Bad Oldesloe: Wo früher Züge schnauften, rollst du heute autofrei durch Stormarns Landschaften, vorbei an Herrenhäusern und Holsteiner Dörfern. Über die schnurgeraden, asphaltierten Strecken geht’s entlang ausgewiesener Naturschutzgebiete. Unterwegs entdeckst du historische Bahnhofsgebäude, nostalgische Güterschuppen und alte Lagerhäuser, immer wieder laden Infotafeln zum Anhalten ein. Besonders schön ist der Obstlehrpfad auf der ehemaligen EBOE-Linie, der dich nicht nur durch die Natur, sondern auch durch die Geschmacksvielfalt Norddeutschlands führt. Wer mag, kann aus den drei stillgelegten Bahnstrecken eine mehrtägige Tour zusammenstellen. Für Technikfans sind das Eisenbahnmuseum in Aumühle oder das Kleinbahn-Museum in Wohldorf Pflichtstationen.
Info: Eisenbahnmuseum Lokschuppen AumühleÖffnet ein neues Browser-Tab, Am Mühlenteich, 21521 Aumühle
Mit Vollgas zum Hafen, Elbtunnel & Energiebunker

Schiff- und Hafenfans lieben diese Fahrradtour in Hamburg: An den Landungsbrücken fährst du durch den Alten Elbtunnel, der Fahrstuhl bringt dich 426 Meter unter die Elbe. Drüben in Steinwerder machst du dann einen Schlenker nach links um den Tunnelausgang. Von hier genießt du die Aussicht auf die Elbphilharmonie, die Cap San Diego oder den Fischmarkt. Südwärts flitzt du durch das Hafen- und Gewerbegebiet mit seinen endlosen Reihen aus Containern, Kränen und Bahngleisen. Dann geht’s vorbei an Schrebergärten am Veringkanal, über die Klütjenfelder Radwegbrücke ins Reiherstiegviertel, dessen Fabriken und Rotklinkerbauten den Charme des späten 19. Jahrhundert versprühen. Gönn dir einen Stopp an der Honigfabrik, einem Kulturzentrum mit Konzerten, Ausstellungen und Gemeinschaftsprojekten. Für den Endspurt radelst du in den Inselpark oder zum Energiebunker.
Info: EnergiebunkerÖffnet ein neues Browser-Tab, Neuhöfer Str. 17-7, 21107 Hamburg
Wüstenfeeling mitten in der Großstadt: Ab in die Boberger Dünen

Wer glaubt, Sand findet man in Hamburg nur am Elbstrand, war noch nie in den Boberger Dünen. Nur rund 15 Kilometer trennen die Innenstadt von diesem besonderen Naturschutzgebiet, einem Relikt aus der letzten Eiszeit. Von der Hafencity aus radelst du Richtung Rothenburgsort, entlang des Bullenhuser Kanals und vorbei an der Billhuder Insel. Kaum hast du die raue Industrielandschaft hinter dir gelassen, öffnen sich grüne Passagen mit weitläufigen Kleingartenanlagen. Über Moorfleet und Billwerder gelangst du schließlich zu den einzigen Wanderdünen Hamburgs. Mit etwas Glück begegnest du Eidechsen in der Heidelandschaft oder kannst rastende Vögel beobachten. Im Sommer lädt der Boberger See für eine Abkühlung ein, während über dir Segelflugzeuge ihre Kreise ziehen. Packt dich mit dem weichen Sand unter den Füßen dann das Fernweh, kannst du einen Schnupper-Rundflug am nahegelegenen Segelflugplatz wagen.
Info: Boberger Dünen, Boberger Furt 50, 21033 Hamburg
Familienzeit auf zwei Rädern: Radtour in Hamburgs Klövensteen

Eine schöne Idee für einen Familienausflug ist eine Radtour in den Klövensteen. Vom S-Bahnhof Rissen radelst du in den 580 Hektar großen Forst, wo sich das Wildgehege am Sandmoorweg befindet. Hier seht ihr Wildschweine, Waschbären und Uhus aus nächster Nähe und füttert sie mit Futter aus der benachbarten Waldschänke. Am Eingang gibt’s außerdem einen Spielplatz sowie das als Waldschule genutzte Irmgard-Greve-Haus, das Führungen für große und kleine Tierfans anbietet. Vom Rad aus erlebt ihr die Natur hautnah: Zwischen Kiefern, Fichten und Eichen erspähen die Kinder viele Vogelarten wie Kleiber oder Uhu und wenden ihr Wissen aus dem Biounterricht beim Waldbingo direkt an. Entlang der Senken im Schnaakenmoor und den Dünen wird es nicht langweilig, die ausgeschilderten Radrouten in Hamburg lassen sich an die Ausdauer deiner Schützlinge anpassen. Und bei müden Beinen reiten die Kinder den Rest auf einem Pferd vom Ponyhof Waldschänke.
Info: Wildgehege KlövensteenÖffnet ein neues Browser-Tab, Sandmoorweg 160, 22559 Hamburg
Hast du dich bei deiner Radtour ins Alte Land in den Apfelkuchen verliebt? Dann findest du hier noch mehr Obstplantagen, wo du frische Äpfel für deine eigene Küche pflücken kannst.