Kultiges Kiez-Kino: "Supermarkt" läuft im Abaton
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Roland Klicks rauer Großstadtfilm von 1974
Willi lebt auf dem Hamburger Kiez und sein Leben ist beschissen. Der junge Mann lebt von Minimal-Kriminalität und hat immer wieder mit der Polizei zu tun. Aber schlimmer noch ist, wie das Milieu ihn ausnutzt – egal ob nun der scheinbar progressive Journalist Frank oder der scheinbar nachgiebige homosexuelle Theo. Bei denen Willi immerhin ab und an unterschlüpfen kann.
Dann begegnet er der Prostituierten Monika, die allein ihren kleinen Sohn aufzieht. Der unstete Mann verliebt sich. Jetzt könnte alles anders werden. Aber das Ding mit dem Supermarkt muss er noch machen: Überfall auf den Geldtransporter…
Roland Klick schuf 1974 einen Film wie aus einem Guss, der sich quer zum Neuen Deutschen Film legte und lieber die ach so wenig glamouröse Hoffnungslosigkeit eines jungen Lebens inszenierte. Hinter der Kamera stand Jost Vacano, der kurz darauf Wolfgang Petersens ,Das Boot‘ filmen wird (und später ,Robo-Cob‘ und weitere Filme mit Regisseur Michael Verhoeven). Den Titelsong lieferte Marius Müller Westernhagens erste Single!
Der Actionthriller aus dem Hamburger Großstadtdschungel in der Tradition von Scorseses ,Taxi Driver‘ und ,Mean Streets‘, der 1975 ins deutsche Kino kam, bekommt im frischen Alter von fast fünfzig Jahren eine Wiederaufführung. Ab 3. Oktober.
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