Ein Tag auf St. Pauli: Lieblingsorte von früh bis spät
Die Liste an schönen Orten auf St. Pauli in Hamburg ist endlos – Subkultur, Kneipen mit Geschichte und Clubs mit Kultstatus ballen sich in Hamburgs berühmt-verruchten Stadtteil. Abseits der Touri-Spots steckt er voller lebendiger Ecken, die den alternativen Charme des Viertels verkörpern.
Morgens Blumenladen, abends Weinbar bei Feinkost Schnalke

Morgens verkauft Inhaber Uwe frische Schnittblumen, aber wenn der Barkeeper Lars hinter der Theke steht, erwacht das Schnalke erst so richtig. Seit 1933 besteht der Feinkostladen in einer Seitenstraße der Reeperbahn. Neben Pflanzen gehen hausgemachte Marmeladen, Rührkuchen und Süßigkeiten über den Ladentisch. Besonders bekannt ist das Schnalke aber für seine große Weinauswahl zu Preisen wie vor zehn Jahren. Unter der gestreiften Markise ist es vor dem beigefarbenen Fliesenspiegel auch bei Schietwetter gemütlich. Viele Gäste kommen zum Mittagstisch mit ehrlicher Hausmannskost. Abends wird es gerne voll, laut und verqualmt. Gläser dürfen nicht mit nach draußen, weshalb sich Jung und Alt auf den roten Barhockern drängen und Tische aus alten Holzfässern teilen. Schnell ein Glas Wein für drei Euro, danach geht es weiter Richtung Kiez.
Info: Blumen und Feinkost SchnalkeÖffnet ein neues Browser-Tab, Clemens-Schultz-Str. 31, 20359 Hamburg
Keine Scheu: In der Thai Oase ist jede:r ein Singstar
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Bei einem Reeperbahnbummel in einer lauschigen Nacht ist die Thai Oase oft der letzte Stop. Gegen vier Uhr morgens platzt die legendäre Karaoke-Bar aus allen Nähten – der Sauerstoff ist knapp, der Gesang ohrenbetäubend. Nicht selten musst du dich nach vorne zu der vier Quadratmeter großen Bühne durchquetschen, um zum Mikro zu greifen und gemeinsam mit Studierenden, Touris und Einheimischen die beliebtesten Karaokehits aus vollem Hals zu schmettern: Ob “Durch den Monsun", “Wonderwall” oder “Mr. Brightside” – der Typ an der Anlage kennt sie alle. Unter dem glitzernden Licht der Discokugeln schwinden alle Hemmungen: Hier ist schräg Grölen ausdrücklich erlaubt, die Performance wird wichtiger als die richtigen Lyrics. Applaus der Stammgäste gibt es sowieso.
Info: Thai OaseÖffnet ein neues Browser-Tab, Große Freiheit 40, 22767 Hamburg
Polnische Küche und Wodka in seiner Bestform gibt’s bei Kuchnia
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Polnische Hausmannskost, die in dir das wohlig warme Gefühl von Omas Küche weckt, findest du bei Kuchnia auf St. Pauli. Das kleine Lokal wissen vor allem junge Leute zu schätzen. Dicht an dicht sind hier die Tische aneinandergerückt, so wie bei Freund:innen nämlich. Das Kerzenlicht der weißen Stumpenkerzen und die geblümten Keramikvasen auf Spitzenuntersetzern sorgen für noch mehr osteuropäische Gemütlichkeit. Auf der kleinen Speisekarte musst du nicht lange nach der Spezialität suchen, nämlich dem polnischen Nationalgericht Piroggen, die du mit drei Füllungen bekommst: Hackfleisch, Kartoffel oder Pilze – so werden Fleischliebhaber oder Veganer gleichermaßen fündig. Als Absacker gibt’s einen Wodka.
Info: KuchniaÖffnet ein neues Browser-Tab, Talstraße 87, 20359 Hamburg
Der Hey Du Pop Up Store verbindet Shop, Werkstatt und Tattoostudio
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So bunt wie der Stadtteil ist der Hey du Pop-Up Store. Hinter der pinken Fassade erwartet dich im Souterrain ein kleiner Shop mit einem einzelnem Tisch in der Mitte und wechselnden Objekten. Von hier führt der Weg nach hinten zu den Ateliers und Werkstätten. Dort tüfteln die Inhaberinnen Katja und Ines in ihrer Goldschmiede an eigenen Projekten, deren Resultate du vorne im Shop findest. Werke Hamburger Künstler:innen ergänzen das Sortiment, die den Store für ein paar Wochen mit ihren Pop-Up-Konzepten übernehmen. Mal Illustrationen, mal Produktdesign, mal Keramik: Für Postkarten, Schmuck oder Armbänder ist Hey Du die richtige Adresse. Dazu kommen regelmäßige Events wie Live-Zeichen-Sessions oder Walk-In-Tattoos.
Info: HEY DU - Atelier & Pop Up StoreÖffnet ein neues Browser-Tab, Simon-von-Utrecht-Straße 86, 20359 Hamburg
Für ‘ne schnelle Erleuchtung: Kostenlose Meditationen im Buddhistischen Zentrum

Du suchst nach einem Ort, an dem du Ruhe findest, neue Menschen kennenlernst und dabei noch etwas über fremde Religionen lernst? Dann komm doch mal ins Buddhismus Zentrum der Karma Kagyü Linie, einem der größten buddhistischen Zentren Deutschlands, das über 500 Ehrenamtliche betreiben. Das Zentrum schafft den Spagat zwischen westlichen und buddhistischen Traditionen. Jeden Donnerstag um 19 Uhr gibt’s dort einen einstündigen Vortrag, der dir die Grundlagen des Buddhismus näher bringt. Im Anschluss kannst du dann an einer 30-minütigen, auf Deutsch geführten Meditation teilnehmen – perfekt, um in dem trubeligen Viertel etwas Kraft zu tanken.
Info: Buddhistisches Zentrum HamburgÖffnet ein neues Browser-Tab, Thadenstraße 79, 22767 Hamburg
Abgefahrene Kunst von aufstrebenden Picassos hängt in der Affenfaust Galerie

Graffitis in bunten Farben und abstrakten Formen zieren die Fassade der Affenfaust Galerie: Eine Milchtüte, ein Apfel und ein löchriger Käse erinnern an die ursprüngliche Funktion der Galerie an der Paul-Roosen-Straße. Die einstige Aldi-Filiale ist heute ein Ort für zeitgenössische und urbane Kunst. 2012 gründeten Frederik Schäfer und Marcus Schild die Galerie zunächst als Offspace, mittlerweile zählt sie mit 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur größten privaten Galerie Hamburgs. Das Programm umfasst ein breites Spektrum von großformatiger Malerei, Zeichnung und Skulptur bis hin zu Rauminstallationen, Performances und Videoarbeiten. Fast jeden Monat wechseln die Ausstellungen junger Künstler:innen, die die Grenzen der Kunst neu ausloten und keine Angst vor Experimenten haben.
Info: Affenfaust GalerieÖffnet ein neues Browser-Tab, Paul-Roosen-Straße 43, 22767 Hamburg
Ein Gemüseladen mit Galerie: Obst und Gemüse der Saison
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Zwischen Reeperbahn und Fischmarkt liegt der Hein-Köllisch-Platz, wo sich der kleine Laden Obst und Gemüse der Saison befindet. Der Name ist Programm: Hier findest du biologisch angebautes Obst und Gemüse, direkt von den Erzeuger:innen aus dem Hamburger Umland. In den Regalen liegt, was gerade wächst. Wer Tomaten im April sucht, ist hier also falsch. Gemüseshopping passiert hier in friedlicher Dorfidylle, Kreidetafeln verkünden das aktuelle Angebot des Tages. Neben Naturkost bietet das Sortiment viele handgefertigte Köstlichkeiten aus der Region wie Milchprodukte, Käse, Aufstriche, Marmeladen, Weine, Veganes und Vegetarisches. Über die letzten zehn Jahre ist nicht nur das Sortiment gewachsen, sondern auch das Team, das gerne vor dem Laden beim Klönschnack beisammensitzt. Ein besonderes Highlight ist die Galerie Gemüse im Schaufenster nebenan mit wechselnden Ausstellungen.
Info: Obst und Gemüse der Saison, Lange Str. 3, 20359 Hamburg
Felswand statt Feierabendbier beim Bouldern im Bunker
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Die Alpen sind weit weg, doch trotzdem kannst du im Norden Gipfel erklimmen: Im Bunker an der Feldstraße können Kletteraffen und solche, die es noch werden wollen, die künstlichen Felswände besteigen. Ohne Seil und Gurt geht es hoch hinaus, und zwar so hoch, dass du noch verletzungsfrei auf die dicken Weichbodenmatten runter springst. Was auf den ersten Blick ganz leicht aussieht, wird schnell zur Belastungsprobe für deine Oberarme: Entsprechend deines Levels suchst du aus acht abwechslungsreichen Routen die Passende für dich aus. Auf der 800 Quadratmeter großen Boulderwandfläche warten genug Pfade, um dich auszupowern. Die von der Decke hängenden Felsen sorgen für noch mehr Nervenkitzel. Zusätzlich gibt es einen abgetrennten Raum mit einer Traversenstrecke, ein Fitnesscenter sowie viele Ruhebereiche. Dienstags solltest du mit einer Pizza im Gastrobereich zum Bouldertreff vorbeischauen.
Info: urban apes Hamburg St. PauliÖffnet ein neues Browser-Tab, Feldstraße 66, 20359 Hamburg
Im Café by Dokuwa gibt’s japanische Pasteis de Nata zum Matcha!
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Um die Mittagszeit bildet sich eine Schlange vor einem Fenster zwischen Imbisskiosk und Fischrestaurant an der Marktstraße. Jeden Tag verkauft das Café by Dokuwa japanische Bentoboxen in zwei Varianten: Eine mit Fleisch, die andere vegan oder vegetarisch, dabei ist immer frisches Gemüse in süßer Sojasoße. Schnell sein lohnt sich: Nach 50 Stück gibt’s keinen Nachschub. Die drei Freunde Aiko, Yuki und Ken haben den ehemaligen Kiosk zu einem kleinen Café mit goldener Siebträger und dem Charme einer Altbauwohnung umgebaut. Nachmittags bekommst du hier zu italienischen Kaffee verschiedenes Gebäck, zum Beispiel die beliebten Pasteis de Nata mit Matcha-Füllung. Wer es herzhaft mag, probiert sich durch Onigiri oder japanische Eggdrop-Sandwiches. Auf den 19 Quadratmetern ist wenig Platz: Gehst du nach hinten durch, ist eine kleine Sitzecke mit Kronleuchter und rauen Backsteinwänden. Dafür ist es draußen auf den Holzhockern mit Blick auf das Treiben im Karoviertel umso schöner.
Info: CAFE BY DOKUWAÖffnet ein neues Browser-Tab, Marktstraße 21, 20357 Hamburg
Im B-Movie schaust du vergessene Klassiker in Underground-Atmosphäre

Ein kleines Kino oder ein großes Wohnzimmer ist das B-Movie, das in einem Hinterhof versteckt liegt. Mit 58 Sitzplätzen zählt es als das zweitkleinste Hamburger Programmkino und ist seit 1987 fester Teil der Nachbarschaft. Jeden Monat steht das Programm unter einem wechselnden Thema, ergänzt von Filmfestivals und Specials wie der Hörbar, dem Dokumentarfilmsalon oder der Q-Movie-Bar. Hier bestimmst du selbst, was dein Ticket kostet. Besonders Nostalgiker:innen alter Filmtechnik schätzen das ehrenamtlich organisierte Kino: Im B-Movie ist eine der letzten Möglichkeiten in Hamburg einen Film in der 35mm-Version zu schauen, im Original oder mit Untertiteln, dafür ohne Popcorn und Werbung. Mit dem Rattern des Projektors im Ohr und der nikotinschwadigen Luft in der Nase sitzt du in einem blau gestrichenen Kinosaal, der eher an eine Garage erinnert, dafür das Screenings von Arthouse-Filmen umso authentischer macht.
Info: B-MovieÖffnet ein neues Browser-Tab, Brigittenstraße 5, 20359 Hamburg
Lieber Fine Dining statt Fischbrötchen am Hafen? In Hamburgs besten Gourmet-Restaurants ist jedes Gericht ein Kunstwerk.